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30. Januar 2014

Management Mobility Consulting unterstützt studentische Mobilität von Afrika nach Europa


„Say an wahala aka samu“ („Harte Arbeit führt zum Erfolg.“) Dies ist das Leitmotiv von Issoufou, einem 20-jährigen Studenten aus dem Niger, der es geschafft hat, aus einem kleinen Dorf weit entfernt von der Hauptstadt Niamey durch außergewöhnliche Bestleistungen nach Frankreich zu gelangen in eine Elite-Vorbereitungsklasse für angehende Ingenieure. Auch dort zählt er zu den Besten seines Jahrgangs und gibt den Kommilitonen aus Europa kostenlos Nachhilfe in Mathematik und Physik.

Als Sohn eines nigerischen Landwirtes hat Issoufou hart darum kämpfen müssen, im Niger die überhaupt eine Schule besuchen zu dürfen, während 7 seiner 8 Geschwister auf den Feldern arbeiten mussten. Hierfür nahm er sogar einen Schulweg von 8 km in Kauf, den er jahrelang zwei Mal am Tag zu Fuß zurücklegte. Die nigerische Regierung wurde eines Tages auf Issoufou aufmerksam und belohnte seine Spitzenleistungen mit einem Fahrrad und mit einem ehrenamtlichen Posten als Juniorabgeordneter im Parlament.

Als bester Absolvent des Elitegymnasiums in der nigerischen Hauptstadt Niamey bekam Issoufou vom nigerischen Staat ein Stipendium für ein Studium in Frankreich, das den gesamten Aufenthalt, Kost und Logie für 2 Jahre abdecken sollte. Leider blieben nach kurzer Zeit die Gelder aus und so stand Issoufou ohne Geld und Unterkunft auf der Straße, da an den Wochenenden und in den Ferien das Schulinternat geschlossen war.

Seit Oktober 2013 stellen die Mitarbeiter von MMC ihm Kleidung und Schulmaterialien zur Verfügung und sorgen für seine Unterbringung außerhalb der Schulzeit. Ein zusätzliches monatliches Taschengeld konnte über den Rotary Club organisiert werden.

Auf die Frage nach den größten Schwierigkeiten seines Transfers antwortet Issoufou ernst: „Ich hatte mir immer vorgestellt, in Europa sei das Leben einfach, weil die Menschen hier genügend Lebensmittel zur Verfügung haben. Nach meiner Ankunft habe ich schnell festgestellt, das dies völlig falsch ist, wenn man nicht das nötige Geld dafür hat.“

Die administrativen Hürden zum Erhalt einer Aufenthaltserlaubnis hat Issoufou auch stark unterschätzt. Immer wieder hat man ihn von der Préfecture nach „Hause“ geschickt, weil das ein oder andere Dokument nicht in der richtigen Form vorgelegt werden konnte.

Auch im interkulturellen Bereich hat Issoufou eine Reihe von Unterschieden zu seinem Heimatland beobachtet: „Ich bin überrascht, dass für die Menschen in Europa der gesamte Tag mit Arbeit ausgefüllt ist. Bei uns wird eigentlich nur in der Regenzeit wirklich gearbeitet. Die übrigen Monate verbringt man bei uns mit Gesellschaftsspielen und mit Gesprächen, die viele Stunden und Tage dauern können. Dabei vergißt man manchmal völlig die Zeit. Im Niger spielen die zwischenmenschlichen Beziehungen eine viel wichtigere Rolle als hier. Jeder hilft jedem. Beim Hausbau werden keine Handwerker beauftragt, da alle Nachbarn und Dorfbewohner mithelfen.“

Zu einer der größten Herausforderungen für Issoufou gehört sicherlich auch die unterschiedliche Art des Zeitverständnisses in Europa. Für ihn ist es der erste Kontakt mit dem Ausland. Bisher kannte er Zeitangaben aus Afrika nur als grobe Richtschnur. Bei seinem Zeitmanagement war in den ersten Monaten in Frankreich harte Anpassungsarbeit erforderlich.

Auf die Frage zu seinen wichtigsten Erkenntnissen, die er im Rahmen seines Auslandsaufenthaltes gewonnen hat, antwortet er: „Ich habe gelernt, dass in Europa mit harter Arbeit alles möglich ist. Diese Erfahrung möchte ich bei meiner Rückkehr meiner Familie und meinen Landsleuten vermitteln. Damit könnten wir sogar die Hungersnot im Niger besiegen.“ Um dieses Ziel zu erreichen, hat Issoufou noch einen langen Weg vor sich. Seit Monaten bereitet er sich auf die Aufnahmeprüfungen der Elite-Ingenieursschulen „Les Mines“ und Polytechnique vor. Für einen der Aufnahmewettbewerbe muss er bis zum Sommer noch Schwimmen lernen, sicherlich eine Kleinigkeit für Issoufou, der für jede Herausforderung eine Lösung parat hat. „Say an wahala aka sum“. Wir wünschen ihm hierbei viel Erfolg!

Foto: © pixabay.com | Cali

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